Digitalisierung, Innovation & Technologietransfer
Deutschland verfügt über eine der innovationstärksten Wirtschaften weltweit, und ist in Europa in diesem Bereich führend. Insbesondere in Maschinenbau, Wirschaftsingenieurwesen, Mobilität und Digitalisierung wird herausragende Arbeit geleistet. Die mehr als 290 Patentanträge pro eine Millionen Einwohner zeugen von enormen Investitionen in R&D, gepaart mit intensiver universitärer Forschung und vor allem höchst wettbewerbsfähigen Unternehmen.
Schon seit geraumer Zeit haben die großen Firmen erkannt, dass ihre bisherigen Geschäftsmodelle durch die Digitalisierung sowie eine veränderte Konsumnachfrage in Frage gestellt werden. Nichtsdestotrotz haben sie in der Digitalisierung einen Motor gefunden, welcher durch effizientere, innovative und vor allem transformierende Prozesse zu einem allgemeinen Produktivitätsgewinn beiträgt. In diesem Zusammenhang hat sich der Umgang mit Innovationen zu einem der Schwerpunkte all derjenigen Unternehmen entwickelt, welche mit den schnellen Entwicklungen unserer Zeit schritthalten wollen.
Im Innovationsprozess ist es essenziell, lokale Faktoren und deren spezifische Anforderungen zu berücksichtigen, um bestehende Lösungen auf lokaler Ebene weiterentwickeln zu können. Die Integration und Kooperation innerhalb der diversen Sektoren und unter den involvierten Akteuren stellt die Basis für eine technologiegeleitete, zukunftsorientierte Ausrichtung moderner Unternehmen dar. Aus diesem Grund verfolgt die AHK Uruguay das Ziel, den Austausch zwischen Uruguay und Deutschland in Bezug auf ‘best-practices’, Technologietransfer und umfangreicher wissenschaftlicher Zusammenarbeit zu fördern. Hierbei bietet die AHK eine Reihe von Möglichkeiten, wie zum Beispiel ihre Veranstaltungen sowie ihr Angebot an Spezialisierungskursen.
Wissens- und Technologietransfer
Der Senior Experten Service (SES) ist die wichtigste deutsche Freiwilligenorganisation im Bereich des Transfers von Experten und pensionierten Führungspersonen. Seit 1983 unterstützt der SES Firmen in diversen Bereichen und Sektoren.
Zurzeit stehen dem SES 12.000 Experten aus allen Berufsbereichen zur Verfügung. Seit 1983 wurden 60.000 Expertenmissionen auf freiwilliger Basis in mehr als 160 Ländern durchgeführt, in Sektoren wie Elektronik, schwere Maschinerie, Landwirtschaft, Marketing, Betriebswirtschaft, Chemie, Gesundheit, Bäckereien, Fleischereien und Teppichlegern.
Generell helfen die Experten kleinen und mittleren Unternehmen, öffentlichen Institutionen, Gemeinden, Bildungseinrichtungen und internationalen Organisationen. Die Mission dauert üblicherweise drei bis sechs Wochen, kann aber auch auf eine Laufzeit von bis zu 6 Monaten verlängert werden. Um Nachhaltigkeit innerhalb der Firma zu gewährleisten ist es auch möglich, einen SES Experten für mehr als eine Mission anzufragen.
„ Electroplast SA (EPSA) ist eine uruguayische Firma, die seit 1960 Einweg-Artikel aus Plastik für den medizinischen Gebrauch herstellt. Unser hauptsächliches Ziel ist es, die Sicherheit unserer Produkte zu garantieren. Um dies zu erreichen, verfügen wir über ein Produktions- und Entwurfsystem welches den Standards der Europäischen Union, vorgegeben durch die DEKRA, entspricht. Unser System verfügt über die CE-Zertifizierung und ISO 13485. Die stetige Verbesserung unserer Prozesse, Produkte und der angewandten Technologien ist eine Voraussetzung für die Nachhaltigkeit unserer Firma. In diesem Bereich haben wir uns um eine Teilnahme am SES Programm beworben. Nachdem wir unseren Antrag mit der Erklärung unserer Bedürfnisse und Bedingungen an die AHK Uruguay geschickt hatten, wurde uns Professor Helmut Vogel vermittelt, Experte in der Transformation von Thermoplastik mit reichhaltiger Erfahrung in der Plastikindustrie. Professor Vogel spielte eine entscheidende Rolle bei der Reduktion der Dauer unserer Produktionsprozesse, und begleitete uns außerdem im Entwurf und in der Entwicklung neuer Produkte. Dieser Wissenstransfer wurde einerseits durch die vom deutschen Experten entworfenen und koordinierten Projekte, aber insbesondere durch die gemeinsame Bewerkstelligung von Problemen in der Produktionsstätte sehr erfolgreich abgeschlossen. Die Projekte in Kollaboration mit den Experten des SES Programm erhielten wirtschaftliche Unterstützung der ANII, einer staatlichen Institution, welche uns üblicherweise in Innovationsprojekten zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit unterstützt. Wir danken der AHK Uruguay und dem SES Programm dafür, dass sie uns die Möglichkeit gegeben haben, mit Professor Vogel zusammenzuarbeiten und somit unsere Produktionsprozesse und unser Team entscheidend zu stärken. “