Kreislaufwirtschaft
Seit 2016 unterstützt das BMUV mit seinem Förderprogramm „Exportinitiative Umweltschutz“ deutsche GreenTech-Unternehmen, einschließlich KMU, bei der Internationalisierung ihrer nachhaltigen Innovationen, Produkte und Dienstleistungen, mit dem Ziel, grüne Technologielösungen und grüne Infrastruktur zu fördern. Die Exportinitiative stellt den Wissens- und Technologietransfer und insbesondere den Umweltschutz in den Kompetenzfeldern des BMUV in den Vordergrund, zu denen u. a. die Kreislaufwirtschaft sowie die Abfall- und Rohstoffwirtschafft zählen. In den letzten Jahren hat die Kreislaufwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewonnen, insbesondere als ein Instrument, welches Lösungsansätze für einige der weltweit drängendsten Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung vorschlägt.
Im Rahmen des neuen Gesetzes zur Integrierten Abfallentsorgung (Ley 19.829), das 2019 verabschiedet wurde, wächst in Uruguay das Bewusstsein für die Bedeutung eines einheitlichen Managements der Abfallströme mit Hinblick auf die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen der verschiedenen Systeme, die derzeit umgesetzt werden oder in Zukunft realisiert werden sollen. Im Jahr 2020 hat die AHK Uruguay bereits eine vergleichende Analyse der bestehenden Verpackungsrückführungssysteme hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft durchgeführt. Diese erste Machbarkeitsstudie bietet nicht nur eine solide Grundlage für weitere vergleichende Studien und die Umsetzung von Pilotprojekten, sondern zeigt vor allem, wie wichtig es ist, weitere Fortschritte im Bereich der Abfallwirtschaft zu erzielen. Die anhaltende Unterstützung des Sektors ist insbesondere entscheidend vor dem Hintergrund, dass in Uruguay ein nationaler Plan der Integrierten Abfallwirtschaft entwickelt und umgesetzt wird.
In diesem Kontext realisierte die AHK Uruguay, in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren, ein weiteres Projekt der Exportinitiative Umwelttechnologien im Bereich der Abfallwirtschaft. Das Projekt für die Jahre 2021 - 2023 sollte Maßnahmen für den Know-how-Transfer sowie zur Aus- und Weiterbildungsförderung im öffentlichen und privaten Sektor im Bereich der Abfallmanagement- und Sammelsysteme ermitteln und umsetzen, um die Rückgewinnungsraten von Verpackungen und Abfällen zu erhöhen und die Implementierung nachhaltiger und kreisläufiger Systeme zu fördern. Das Projekt ist in verschiedene Module unterteilt, die sich jeweils der spezifischen Unterstützung der verschiedenen Sektoren im Bereich der Abfallwirtschaft widmen.
Wir laden Sie ein, unsere Publikationen zu lesen und sich mit Fragen, Anregungen und Kommentaren an uns zu wenden und sich mit uns über die Umsetzung nachhaltiger Systeme in unserem Land auszutauschen.
Gemeinsam machen wir es möglich!
Abschluss des Pilotprojektes Rivera Composta
Ende Februar schlossen wir das Rivera Composta Pilotprojekt mit einem Besuch im Departement Rivera ab, um die Ergebnisse des Projekts zu präsentieren.
Im Rahmen dieses Besuchs übergab die Intendencia Rivera außerdem 200 weitere Komposttonnen an Familien im Departement und stellte einen Kompostierungsleitfaden vor, der die Erfahrungen des Pilotprojekts zusammenfasst.
Vorstellung des Projektfortschrittes von Rivera-Composta und Austausch mit der lokalen Bevölkerung
Am 5. September reiste die AHK Uruguay nach Rivera, um die Ergebnisse einer Laboranalyse von 27 Kompostproben sowie einer von CEMPRE durchgeführten Umfrage offiziell vorzustellen. Nach einem Treffen mit dem Generalsekretär der Regionalverwaltung des Departements Rivera zum Austausch über den Projektfortschritt und zur Ideensammlung, wie das Projekt in Zukunft fortgeführt werden könnte, wurden in einer Pressekonferenz die ersten Projektergebnisse bekanntgegeben. Am Nachmittag wurden zwei Projektteilnehmer besucht, die ihre Erfahrungen mit den Kompostierboxen teilten und uns ihre Anpflanzungen zeigten, die dank der selbst hergestellten Erde gedeihen konnten. Anschließend, kamen wir am Nachmittag in einem Gemeindezentrum mit den Projektteilnehmern der Nachbarschaft zusammen, um uns über die Ergebnisse, Erfahrungen und Ratschläge bezüglich der Kompostierung auszutauschen.
Erfolgreiche Studienreise über die Kreislaufwirtschaft in Deutschland
In der ersten Oktoberwoche, vom 02.10. bis zum 08.10.2022, reiste eine Delegation uruguayischer Unternehmensvertreter und Gewinner des Projektwettbewerbs Kreislaufwirtschaft gemeinsam mit der AHK Uruguay im Rahmen einer Studienreise über die Kreislaufwirtschaft in Deutschland nach Berlin und München. Die Studienreise wurde als Prämie für den Projektwettbewerb des mit CEMPRE Uruguay entwickelten Kreislaufwirtschaftskurses organisiert und durch das Förderprogramm Exportinitiative Umweltschutz des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt.
Nach Ankunft der Gruppe in Berlin und einer Besichtigung der deutschen Hauptstadt besuchte die Delegation am zweiten Tag die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR), bei welcher eine der vier großen Recyclinganlagen zur Verwertung von Haushalts- und Gefahrabfällen besichtigt wurde. Die Teilnehmenden zeigten sich beeindruckt von den Möglichkeiten der Abfallverwertung, die die Mülltrennung und der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft eröffnen. Weiter ging es mit einem Besuch des Second-Hand-Kaufhauses „NochMall“ des BSR. Am Nachmittag folgten ein Austausch mit dem Unternehmen „Black Forest Solutions“, einem spezialisierten Umweltdienstleister im Bereich der Abfallmanagementstrategien und einem Deep Dive in das deutsche Pfandsystem. Den Aufenthalt in Berlin schloss die Gruppe mit einem anregenden Treffen mit Vertreter*innen des DIHK und des BMUV ab.
Im zweiten Teil der Reise ging es nach München. Zunächst wurden der Lederfaserstoffproduzent Salamander, bei dem der Gruppe die zirkular ausgerichtete Wertschöpfungskette des EMAS-zertifizierten Unternehmens vorgestellt wurde, und das Netzwerk „Circular Munich“ besucht. Dort wurden den Teilnehmenden die verschiedenen Initiativen sowie die engen Verbindungen der Akteure des Netzwerks untereinander vorgestellt. Bei den Besuchen wurde deutlich, dass die Kreislaufwirtschaft zwar viele Aufgaben, die von unterschiedlichen Akteuren gemeinschaftlich gelöst werden müssen, mit sich bringt, sie jedoch auch viele Synergieeffekte und Skalierungschancen ermöglicht. Am letzten Tag der Reise besuchte die Gruppe die Ayinger Privatbrauerei und machte dort eine Brauereiführung. In dieser erfuhren die Teilnehmenden, wie Kreislaufwirtschaft und eine energiesparende Produktion auch in der Lebensmittelherstellung implementiert werden kann. Mit einem zünftigen Abschlussmittagessen am Münchener Flughafen endete schließlich die informative Reise für die Teilnehmenden, die sich begeistert von den vielen Eindrücken zeigten und neue Kenntnisse und Kontakte mit in die Heimat nahmen.
Fest steht, dass man in Uruguay bereits den richtigen Weg eingeschlagen hat und man die hinzugewonnenen Erfahrungen für den weiteren Ausbau der Kreislaufwirtschaft in Uruguay einsetzen kann. Zudem bleibt die von der AHK Uruguay und CEMPRE ermöglichte Plattform für weiteren Austausch zwischen den Akteuren bestehen, um die Kreislaufwirtschaft in Uruguay weiter voranzutreiben.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und insbesondere bei den kooperierenden Organisationen für den intensiven und bereichernden Austausch.
Erfolgreicher Besuch im Departamento Rivera
Am vergangenen Dienstag, dem 14. Dezember, besuchte ein Teil des Teams der AHK Uruguay die Grenzstadt Rivera. Wir wurden vom Intendanten Richard Sander Darín in Rivera empfangen und unterzeichneten eine Absichtserklärung mit der Regionalverwaltung des gleichnamigen Departamentos. Beide Institutionen haben sich verpflichtet, in verschiedenen Bereichen zusammenzuarbeiten, wobei die Förderung der dualen Berufsausbildung in Rivera und das Projekt für den Transfer von Wissen, Bildung und Ausbildung im Bereich der Abfallwirtschaft hervorzuheben sind.
Gemeinsam mit der Regionalverwaltung Rivera und dem Team von Vermitierra übergab die AHK Uruguay die ersten Kompostbehälter des Pilotprojekts zur Eigenkompostierung, welches Teil eines von der Exportinitiative Umwelttechnologien des BMUV geförderten und finanzierten Projekts ist. Das Projekt zielt darauf ab, Maßnahmen für den Transfer von Know-how und die Förderung der Aus- und Weiterbildung im öffentlichen und privaten Sektor im Bereich des Abfallmanagement zu identifizieren und zu konsolidieren. Während des gesamten Pilotprojekts erhalten die neuen Besitzer der Kompostbehälter technische Unterstützung durch Vermitierra. Zudem wird die Nutzung der Komposter regelmäßig überwacht, und die Ergebnisse und Auswirkungen werden anschließend analysiert.
Abschließend besuchten wir im Rahmen des Projekts zur Kreislaufwirtschaft die Plaza Artigas, um drei Bäume der Art „Guettarda uruguayensis“, auch Jazmin del Uruguay genannt, zu pflanzen.
Wir danken Herrn Intendanten Richard Sander Darín und seinem gesamten Team für den herzlichen Empfang.
Abschluss des Kurses Kreislaufwirtschaft im Unternehmen
Am 22. August haben wir gemeinsam mit CEMPRE Uruguay und dem Umweltministerium unsere erste Ausgabe des Kurses "Integration der Kreislaufwirtschaft in Unternehmen" abgeschlossen.